Zum Auftakt der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ hisste die Stadt St. Pölten die Themenfahne „frei leben ohne Gewalt“ auf dem Rathaus. Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Einsatzes gegen Gewalt und für die Rechte von Frauen. ©

Gemeinsames Engagement für Gewaltfreiheit: Caritas Männerberatung bei Fahnenhissung in St. Pölten vertreten

Zum Auftakt der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ hisste die Stadt St. Pölten die Themenfahne „frei leben ohne Gewalt“ auf dem Rathaus. Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Einsatzes gegen Gewalt und für die Rechte von Frauen.

Neben Stadträtin Mag. Renate Gamsjäger, die auf die Notwendigkeit eines starken Gewaltschutznetzwerks in St. Pölten hinwies, sprach Gruppeninspektorin Hauser von GEMEINSAM.SICHER über die Rolle der Polizei als zentrale Partnerin im Schutz vor häuslicher Gewalt. Olinda Albertoni, Leiterin des „Haus der Frau St. Pölten“, betonte die essenzielle Unterstützung, die Frauen in Gewaltsituationen durch Beratung und Zuflucht erhalten.

Im Fokus stand auch die Arbeit der Caritas St. Pölten mit sogenannten Gefährdern. Fachbereichsleiterin der Familien- und Männerberatung, Sandra Schnait, erklärte: „Mit unserem Anti-Gewalt-Programm begleiten wir gewalttätige Männer dabei, Verantwortung für ihr gewaltvolles Verhalten zu übernehmen. Dabei respektieren wir den Menschen – sein Verhalten lehnen wir ab. Darum arbeiten wir mit Männern daran, Mechanismen wie Verharmlosungen, Schuldverschiebungen und Ausflüchte zu durchbrechen und erarbeiten gewaltfreie Wege für Beziehungen. Unangenehme Gefühle zu erkennen und zu verarbeiten sowie gewaltfrei für eigene Bedürfnisse und Anliegen einstehen zu können ist ein wichtiger Teil davon. Gewalt ist vermeidbar – und ein respektvolles Miteinander kann erlernt werden.“

Gewaltprävention als Schlüssel zu einer gewaltfreien Gesellschaft
Die Caritas legt einen besonderen Schwerpunkt auf Prävention. „In unseren Präventionsworkshops im Projekt how2handle sensibilisieren wir Kinder und Jugendliche für ein respektvolles Miteinander und vermitteln, wie Konflikte ohne Gewalt gelöst werden können“, so Sandra Schnait. „Lehrkräfte und Eltern unterstützen wir dabei, eine Haltung der Gewaltfreiheit zu leben und weiterzugeben.“ Neben der Familien- und Männerberatung leistet die Caritas auch mit dem Mutter-Kind-Haus sowie dem kostenlosen Onlinechat open2chat.at für Jugendliche einen wichtigen Beitrag, um langfristig eine Gesellschaft zu schaffen, in der Frauen und alle Menschen ohne Angst vor Gewalt leben können.

Erschreckende Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit
Die Zahlen des Jahres 2024 zeigen die Notwendigkeit von Aktionen wie „16 Tage gegen Gewalt“: In Österreich wurden 27 Frauen ermordet, 39 weitere überlebten Mordversuche nur knapp (Stand: 25. November 2024, Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser). Diese Zahlen stehen für das sichtbarste Ausmaß meist häuslicher Gewalt.

Ein starkes Netzwerk in St. Pölten
Die Frauenplattform St. Pölten, eine Initiative des Büros für Diversität, vereint zahlreiche Gewaltschutzakteurinnen der Region und setzt sich seit Jahren aktiv für die Rechte von Frauen ein. Die enge Zusammenarbeit zwischen Institutionen die sich in der Opferschutz- oder in der Täterarbeit engagieren ist essenziell, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen und Wege in ein gewaltfreies Leben aufzuzeigen.

Die Fahnenhissung auf dem Rathaus ist ein symbolischer Akt, der daran erinnert: Gewalt gegen Frauen ist keine private Angelegenheit, sondern ein gesellschaftliches Problem, das unser aller Engagement erfordert.

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Zum Auftakt der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ hisste die Stadt St. Pölten die Themenfahne „frei leben ohne Gewalt“ auf dem Rathaus. Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Einsatzes gegen Gewalt und für die Rechte von Frauen.

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Aktion 16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Sandra Schnait, Fachbereichsleiterin der Caritas Familien- und Männerberatung sprach über das Anti-Gewalt-Programm und den besonderen Schwerpunkt auf Präventionsworkshops im Projekt how2handle für Kinder und Jugendliche.