TrauerRaum
Herzlich Willkommen in unserem TrauerRaum
Trauer hat viele Gesichter und zeigt sich nicht nur bei Tod und Sterben, sondern auch dann, wenn wir den Boden unter unseren Füßen nicht mehr spüren bzw. Lebensumstände sich verändern. Trauer eröffnet manchmal Räume für ganz neue Möglichkeiten.
Der TrauerRaum am städtischen Friedhof in St. Pölten in den tagen vor Allerseelen, gibt trauernden Menschen die Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen. An verschiedenen Stationen, kann man bitten, klagen, beten und stärkende Gedanken mitnehmen.
Gerne stehen wir Ihnen auch zu einem Gespräch zur Verfügung unter der Telefonnummer 0676 83 844 7373 oder auch per Mail unter trauer-info(at)caritas-stpoelten.at
Eigenen TrauerRaum gestalten
Sie möchten in Ihrer Pfarre oder Ihrer Gemeinde auch einen TrauerRaum einrichten? Dann unterstützen wir Sie gerne. Ihre Anfrage richten Sie bitte an trauer-info(at)caritas-stpoelten.at
Wichtige Informationen finden Sie im Leitfaden "Trauerraum".
Virtuelle Trauerstationen
Mit den Bildern und Texten dieser Stationen des TrauerRaumes möchten wir Ihnen hier auf unsere Homepage die Möglichkeit zum „Nachlesen-Nachdenken-Nachspüren“ geben und laden zu einem virtuellen Rundgang ein:
Lassen Sie sich inspirieren – lassen Sie sich ein.
Station: Komm bei dir selber an
Im Labyrinth spiegelt sich das Leben des Menschen,
das Sterben, der Tod und die Auferstehung.
Ankommen und Aufbrechen,
zur Mitte finden und sie wieder verlassen.
Sich wenden müssen,
und doch immer weiterkommen.
Auch wenn das Einzelne noch so verwirrend ist,
auch wenn der Weg von so vielen Umwegen gekennzeichnet ist,
auch wenn das Herz sich abschnittsweise noch so verloren fühlt:
Im ganzen Überblick ist die Vollkommenheit und Schönheit des Weges erstaunlich.
Gernot Candolini/Hannes Wechner
Anregung:
Ankommen – Achtsamkeit – ich lasse mich ein, komme zu meiner Mitte.
Suchen Sie beim nächsten Spaziergang in der Natur einen Stein, der das Schwere in Ihrem Leben, und eine Pflanze, die die Leichtigkeit symbolisieren kann. Tragen Sie beides eine Weile bewusst mit und legen Sie die Symbole, wenn es passt, an einem guten Ort wieder in der Natur ab. Leichtes und Schweres gehören beide zum Weg in die Mitte.
Station: Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn: “Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?”
Da antwortete er: “Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.”
Margaret Fishback Power
Anregung:
Schauen Sie auf ihren eigenen Lebensweg zurück: Auf einem Blatt Papier können Sie ein Bild dazu gestalten und Ihren Weg nachzeichnen. Malen Sie neben Ihre Lebenslinie den Umriss eines Fußes für all jene, die Ihnen geholfen haben, oder die Fußspur eines Menschen, um den Sie trauern. All diese Spuren sind ein Teil Ihres Lebens.
Station: Tonscherben im Herzen
Fang den Tag von heute nicht mit dem Scherben von gestern an! Der Tag gestern, alle Tage und alle Jahre von früher sind vorbei, begraben in der Zeit. An ihnen kannst du nichts mehr ändern. Hat es Scherben gegeben? Schlepp sie nicht mit dir herum! Denn sie verletzen dich Tag für Tag und zum Schluss kannst du nicht mehr leben. Es gibt Scherben, die wirst du los, wenn du sie Gott in die Hände legst. Es gib Scherben, die kannst du heilen, wenn du ehrlich vergibst. Und es gibt Scherben, die du mit aller Liebe nicht heilen kannst. Die musst du liegen lassen.
Phil Bosman
Anregung:
Zeichnen Sie sich ein großes Herz auf ein Blatt Papier und nehmen Sie – z.B. von einem alten Blumentopf – eine Scherbe. Legen Sie die Scherbe in das Herz – ein Symbol für Zerbrochenes in Ihrem Leben: Ihr Herz darf heil werden.
Station: Brücke der Trauer
Lange stand ich vor der schmalen Holzbrücke, die sich im stillen Gewässer spiegelte. Es war eine Brücke zum Hin- und Hergehen, hinüber und herüber. Einfach so, des Gehens wegen und der Spiegelungen. Die Trauer ist ein Gang hinüber und herüber. Hinüber, dorthin, wohin der andere ging. Und zurück, dorthin, wo man mit ihm war in der Zeit des gemeinsamen Lebens.
Und dieser Hin- und Hergehen ist wichtig. Denn da ist etwas abgerissen.Die Erinnerung fügt es zusammen, immer wieder. Da ist etwas verloren gegangen. Die Erinnerung sucht es auf und bringt es zurück.
Da ist etwas von einem selbst weggegangen. Man braucht es und geht ihm also nach.Man muss es bewahren, um weiter zu leben. Man muss das Land der Vergangenheit erwandern,hin und her, bis einmal der Gang über dieBrücke auf einen neuen Weg führt.
Jörg Zink
Anregung:
Betrachten Sie das Bild von der Brücke: Sie können in Gedanken in Ihrem Tempo hin und her gehen.
Station: Klagemauer
So war das nicht ausgemacht. Du bist nicht mehr da, gegangen, gestorben, ganz plötzlich, niemand – auch du nicht – hast mich gefragt, was ich davon halte jetzt allein zu sein, übriggeblieben, verstört in der Vergangenheit wühlend, fragend, entmutigt
Du mein Kind, mein Mann, meine Frau, meine Freundin, mein Bruder, … Ihr alle seid nicht mehr da langsam oder auch von einer Minute auf die andere von mir gegangen ihr habt mich zurückgelassen aber wie sonst hättest ihr gehen können? Ich bin gern hier, mitten im Leben, traurig und wütend und wütend und traurig im Wechselschritt.
Ich streichle meine Katze trinke meinen Tee und schaue aus dem Fenster. Ich vermisse euch ich würde so gern mit euch reden, lachen, blödeln und schweigen, mir fehlt eure Nähe, eure Stimme, eurer Lachen, eure Gedanken, eure Liebe und auch eure kritischen Gedanken zu mir.
Ich mach weiter, Irgendwie, Stunde um Stunde am Anfang, später dann Tag um Tag und später … Aber wirklich, so war das nicht ausgemacht!
Christina Repolust
Anregung:
Schreiben Sie sich Ihren Kummer, eine Klage oder eine Bitte von der Seele. Sie können den Zettel danach verbrennen oder z. B. als Papierschiffchen gefaltet in einen Bach setzen: Feuer wie Wasser verwandeln und reinigen. Vertrauen Sie so Ihre Bitten und Klagen Gott an.
Station: Weihrauch - Wandlung
In Südarabien und in Somalia wachsen Bäume, die ein besonderes Harz in sich tragen. Es tritt nach außen, wenn der Baum verletzt wird. Das Harz fließt aus den Wunden der Bäume. An der Luft wird es hart. Es verschließt die Verletzungen und schützt so den Baum. Beim Verbrennen entsteht balsamartiger Duft: Weihrauch.
Weihrauchkörner sind hart gewordene Wunden. Jedes Korn hat seine eigene Größe, Form und Farbe. Jedes Korn ist für sich zu einem kleinen, harten Schutzpanzer geworden. Wir selbst spüren das von Zeit zu Zeit ähnlich. Wenn wir enttäuscht oder verletzt werden, wenn wir schuldig werden, bleibt manchmal eine harte Stelle zurück. Häufig bleiben uns diese harten Stellen in uns verborgen. Denn, wir sehen sie nicht gerne an, suchen nicht nach ihnen. Manche Menschen sagen, dass sie hart geworden sind in ihrem Leben: Die vielen Verletzungen haben sie hart gemacht. Sie sind wie die Bäume, die sich mit festem Harz schützen, ihre Wunden abdecken. Wenn das Harz der Bäume gesammelt und verbrannt wird, wird aus dem Wundharz ein wunderbarer Duft. Der Weihrauch kann uns zeichenhaft zeigen: Das kleine, harte und unnachgiebige Weihrauchkorn ist nicht alles und nicht das Letzte: Die glühende Kohle macht es wieder weich, verwandelt es in wohlriechenden, leicht aufsteigenden Rauch.
Anregung:
Legen Sie eine Räucherkohle in ein feuerfestes Gefäß auf etwas Sand. Nehmen Sie bewusst ein paar Weihrauchkörner und vertrauen sie der Wärme der Kohle an … und sich selbst der Güte Gottes …
Station: Steine im Wasser
Gott wird ihr Hirte sein und für sie sorgen.
Er wird sie zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt. Und Gott wird alle ihre Tränen abwischen. Und er sagte auch: »Es ist vollendet! Ich bin das Alpha und das Omega - der Anfang und das Ende.
Jedem, der durstig ist, werde ich aus der Quelle, die das Wasser des Lebens enthält, umsonst zu trinken geben!
Und der Engel zeigte mir einen reinen Fluss mit dem Wasser des Lebens, so klar wie Kristall…
Offenbarung 21
Anregung:
Suchen Sie einen Stein für das Schwere in der eigenen Seele. Übergeben Sie Ihre Last der reinigenden Kraft des Wassers: Legen Sie einen Stein in eine Wasserschüssel oder beim nächsten Spaziergang übergeben Sie einen Stein einem Fluss, einem See.
Station: Olivenbaum und weiße Bänder
Das weiße Band am Olivenbaum
Einmal saß ich bei einer Bahnfahrt neben einem jungen Mann, dem sichtlich etwas Schweres auf dem Herzen lastete. Schließlich rückte er dann auch damit heraus, dass er ein entlassener Sträfling und jetzt auf der Fahrt nach Hause sei. Seine Verurteilung hatte Schande über seine Familie und Freunde gebracht.
Sie hatte ihn nie im Gefängnis besucht und auch nur ganz selten geschrieben. Er hoffte aber trotzdem, dass sie ihm verziehen hatten.
Um es ihnen aber leichter zu machen, hatte er ihnen in einem Brief vorgeschlagen, sie sollten ihm ein Zeichen geben, an dem er, wenn der Zug an der Kleinen Farm vor der Stadt vorbeifuhr, sofort erkennen könnte, wie sie zu ihm stünden. Hatten die Seinem ihm verziehen, so sollten sie am Olivenbaum an der Strecke ein weißes Band anbringen. Wenn sie ihn aber nicht wieder daheim haben wollten, sollten sie gar nichts tun. Dann werde er im Zug bleiben und weiterfahren, weit weg, Gott weiß wohin.
Als der Zug sich seiner Vaterstadt näherte, wurde seine Spannung so groß, dass er es nicht über sich brachte, aus dem Fenster zu schauen. Ein anderer Fahrgast tauschte den Platz mit ihm und versprach auf den Olivenbaum zu achten. Gleich darauf legte er dem jungen Sträfling die Hand auf den Arm. „Da ist er“, flüstert er, und Tränen standen ihm plötzlich in den Augen, „alles in Ordnung. Der Baum ist voller weißer Bänder.“
In diesem Augenblick schwand alle Bitternis, die sein Leben vergiftet hatte. „Mir war“, sagte der Mann später, „als hätte ich ein Wunder miterlebt.“ Und vielleicht war‘s auch eines.
Anregung:
Denken Sie an Menschen, mit denen Sie sich versöhnen möchten. Suchen Sie für jede/n von ihnen ein Band oder einen Faden und binden Sie diesen in einen Baum oder Busch.
Station: Ich zünde eine Kerze an
Ich zünde eine Kerze für dich an. Du bist gegangen.
Dein Lebenslicht ist erloschen. Du bist nicht mehr.
Ich kann es noch gar nicht fassen. Wir lebten gemeinsam.
Nun ist es einsam geworden.
Das Dasein füreinander – das Besorgt sein umeinander –
Alles ist zu Ende.
Es gibt nur noch Nachworte, Nachgedanken.
Wie unerbittlich der Schlusspunkt beim Lebenslauf ist.
Wie kurz das Leben, wenn es mit wenigen Daten beschrieben wird.
Wer kann ermessen, was dein Leben gewesen ist?
All die vielen wertvollen Augenblicke –
In Worte kann ich das nicht fassen.
Das Wesentliche trage ich im Herzen.
Meine Gedanken kreisen um das, was war.
Es wird nie mehr so sein.
Ich weiß, was ich hergeben muss.
Ich zünde eine Kerze für dich an – Und denke an dich.
Du bist gegangen – Ich bin mit meinen Gedanken
allein zurückgeblieben.
Peter Klever
Anregung:
Endzünden Sie bewusst eine Kerze, ein Licht für Hoffnung und Zuversicht. Sie können auch für konkrete Menschen je eine Kerze oder ein Teelicht anzünden und auf einer feuerfesten Unterlage brennen lassen.
Station: Dankstelle
Je schöner die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung, aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Dietrich Bonhoeffer
Anregung:
Gestalten Sie sich eine eigene Schatzkiste, in der Ihr Erinnerungsschatz Platz findet: Bilder, Texte, Muscheln, … Die Kiste können Sie immer wieder öffnen, durchschauen, sich erinnern, danken und neue Schätze dazugeben.
Station: Bank
Ein Blick in die Weite.
Wer da saß, ist nicht mehr da.
Der Platz bleibt leer. Abschied tut weh.
Trauer macht sich breit,
Wehmut und was da sonst noch so alles mitkommt.
Es braucht Mut,
sich dem Schmerz oder der Wut oder der Verzweiflung zu stellen.
Auf der Bank ist Platz, sich niederzulassen.
Der Trauer Zeit geben und Raum.
Platz für ein Gespräch oder ein schweigendes Zusammensein.
Da sein – in der Trauer – miteinander.
Bis der Himmel hell wird.
Anregung:
Nehmen Sie Platz an einem guten Ort und gönnen Sie sich etwas Ruhe und Zeit zum Innehalten, Nachspüren …
Ein Stern für unsere lieben Verstorbenen
Ein Stern für DICH – Ein Stern für MICH
Habt Sie schon mal überlegt, was Sterne für Sie bedeuten?
Hier ein paar Ideen der Kinder, aus einer Kindertrauergruppe von Elke Kohl:
„Sterne geben Licht!“, Julia 7 Jahre
„Sterne lassen mich nicht im Dunkeln!“, Tobias 8 Jahre
„Sterne sind die Lichter der Verstorbenen!“, Angelina 11 Jahre
„Sterne sind bei den Toten, weil die Toten dem Sternenhimmel näher sind!“, Luka 10 Jahre
„Der größte Stern ist der von meinem Papa, den hab ich mir schon ausgesucht!“, Matheo 5 Jahre
Anregung:
Schneiden Sie aus Papier Sterne aus und kleben sie diese in ein Fenster, ein Stern für Sie und ein Stern für Ihren lieben Verstorbenen, an die Sie denken. Kinder mögen das besonders gerne, die Sterne können auch bunt bemalt werden.
Station: Farben der Trauer
Meine Trauer ist rot
für die Wut und Unruhe in mir.
Meine Trauer ist blau
für die Einsamkeit, die Leere
und alle ungestillten Sehnsüchte.
Meine Trauer ist schwarz
für die Verzweiflung und den Abgrund in meiner Seele.
Meine Trauer ist braun
für das Ringen um Boden unter meinen Füßen.
Meine Trauer ist gelb
für alle Schätze, die mir dennoch zuteilwerden,
für das Licht, das immer wieder für mich scheint
und für die Menschen, die die Sonne zu mir bringen.
Meine Trauer ist grün
für die Hoffnung, die Zuversicht
und das Wissen darum, dass es immer weiter geht.
Meine Trauer ist weiß
für alle Schutzengel, die mich an der Hand halten,
mich trösten und Balsam meiner Seele sind
und für die Kraft,
die mich durch diese Zeit trägt,
ohne dass ich ihren Ursprung kenne.
Meine Trauer ist bunt wie ein Kaleidoskop
für alle Gefühle in mir,
die sein wollen und sein dürfen.
Ich lasse sie zu und halte sie aus,
gebe ihnen Raum zum Leben und zur Verwandlung.
Andrea Böttler
Beschreibung:
Die viele verschieden Facetten am Trauerweg, können in den unterschiedlichsten Farben ihren Ausdruck finden. Nehmen Sie sich ein Stück Papier und malen mit ihren Farben der Trauer, die sie gerade jetzt empfinden, ein Bild.
Station: Segen für Trauernde
Gesegnet sei deine Trauer, dass du nicht erstarrst vor Schmerz, sondern Abschied nehmen und dich behutsam verändern kannst, ohne dich verloren zu geben.
Gesegnet deine Klage, dass du nicht verstummst vor Entsetzten, sondern herausschreien kannst, was über deine Kraft geht und dir das Herz zerreißt.
Gesegnet deine Wut, dass die Entmutigung dich nicht überwältige, sondern die Kraft in dir wachse, für dich zu kämpfen, trotzdem dein Leben zu wagen.
Gesegnet deine Einsamkeit, dass du Raum findest, Vergangenes zu ordnen, ohne schnellen Trost zu suchen und in blinder Flucht neues Unheil auf dich herabzuziehen.
Gesegnet seist du, dass du Unsicherheit aushalten und Ängste bestehen kannst, bis du wieder festen Grund spürst unter deinen Füßen und ein neuer Tag dir sein Licht schenkt.
S.Naegli
Anregung:
Schließen Sie die Augen, umarmen Sie sich ganz fest und liebevoll: Fühlen Sie den Schutz, den Halt, den Segen, der Sie auf Ihren Weg begleiten wird. Schreiben Sie sich einen der folgenden Sätze oder einen eigenen Segenssatz auf, der Sie die nächsten Tage in Ihrer Tasche begleitet.
Segenssätze zum Aufschreiben:
Gesegnet Deine Gedanken, dass sie immer wieder aus dem Grübeln heraus ins Leben zurückfinden.
Gesegnet Dein Gesicht, damit es die Tränen aushalten und Lachen zulassen kann.
Gesegnet Dein Herz, damit es die Liebe findet, die der Quell allen Trostes ist.
Gesegnet Deine Schultern, damit sie Dir Kraft geben, die kommende Zeit zu tragen.
Gesegnet Deine Mitte, damit Du darin den Quell der Stärke erfährst.
Gesegnet Dein Mut, der Dich durch die Trauer trägt.
Gesegnet Deine Tränen, die den Schmerz von Dir lösen.
Gesegnet Deine Kreativität, damit Du immer wieder Wege findest, die Dich weitertragen
Station: Die Geschichte von den Glücksbohnen
Eine weise Frau verließ ihr Haus nie, ohne vorher eine Handvoll Bohnen einzustecken. Sie nahm die Bohnen mit, um so die schönen Momente des Lebens besser zählen zu können. Für jede Kleinigkeit, die sie tagsüber erlebte, ließ sie eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Für ein nettes Gespräch auf der Straße, ein duftendes Brot, einen Moment der Stille, das Lachen eines Menschen, eine Berührung des Herzens, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, das Zwitschern eines Vogels – für alles, was die Sinne und das Herz erfreut. Abends saß die Frau zu Hause und zählte die Glücksbohnen aus der linken Jackentasche. Sie nahm sich dafür genügend Zeit. So führte sie sich vor Augen, was sie Schönes an diesem Tag erlebt hatte, und freute sich darüber. Sogar an den Abenden, an denen sie nur eine einzige Bohne zählte, hatte es sich für sie gelohnt zu leben.
Beschreibung:
Nehmen Sie am Morgen immer eine Handvoll Bohnen mit. Wir wünschen Ihnen viele gute und heilsame Momente in Ihrem Alltag.