Mehr als 80 Personen aus dem Bezirk Amstetten, vorwiegend freiwillige Helfer in der Flüchtlingsbetreuung, folgten der Einladung der Caritas und des Bildungszentrums zum Informationsabend. Die ReferentInnen gaben, unter der Moderation von Christian Köstler von der PfarrCaritas, aus unterschiedlichen Blickwinkeln einen Interessanten Einblick in die aktuelle Situation.
Die Unternehmerin Gabriele Starkl berichtete von ihren durchaus positiven Erfahrungen mit 2 Flüchtlingen im eigenen Unternehmen und von der erfolgreichen Lehrstellensuche für drei Jugendliche Flüchtlinge.
Mag. Andreas Geierlehner von der Wirtschaftskammer gab einen Überblick über mögliche Fördermaßnahmen für Unternehmen und Beschäftigte. Er wies auch auf die Möglichkeiten zur Unternehmensgründung hin. Es gibt zahlreiche Unternehmen die bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen, mangelnde Deutschkenntnisse und teileweise kulturelle Unterschiede stellen derzeit aber noch eine große Hürde dar, sagte Geierlehner.
Der Leiter vom AMS Harald Vetter stellte Zahlen zum Arbeitsmarkt vor. Derzeit sind im Bezirk Amstetten rund 2400 Leute beim AMS als arbeitssuchend vorgemerkt, dem gegenüber stehen rund 400 offene Stellen. Aktuell sind 223 Asylberechtigte beim AMS Amstetten vorgemerkt. Vetter berichtete auch über erste erfolgreiche Vermittlungen von Asylberechtigten am Arbeitsmarkt, vor allem im handwerklichen Bereich. Das Pilotprojekt der Kompetenzchecks ist für Vetter ein Schritt in die richtige Richtung, der auch 2017 weiter ausgebaut wird.
Pater Michael Prinz vom Stift Seitenstetten zog einen interessanten Verglich der heutigen Situation mit den Erfahrungen, die er als Helfer in der Bosnienkrise gemacht hat. Auch damals hat die Integration in den Arbeitsmarkt einige Jahre gedauert. Diakon Harald Braun aus der Pfarre Öhling berichtete über seine Erfahrung, wie schwierig es vor allem für wenig qualifizierte Leute ist am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Alle ReferentInnen betonten die Notwendigkeit eines raschen Spracherwerbs, als Basis für einen gelungenen Einstieg ins Berufsleben. Übereinstimmend wurde auch betont, dass für Jugendliche und junge Erwachsene verstärkt der Bereich der Lehrlingsausbildung in dem Blick genommen werden sollte. Trotz einiger erfolgreicher Beispiele wird es noch längere Zeit dauern die Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Die Freiwilligen in der Flüchtlingsarbeit wünschen sich bessere Informationen über die Vielzahl an Förderungen und Möglichkeiten. Es wurde auch der Wunsch nach einer zentralen Anlaufstelle und mehr professioneller Unterstützung für die Freiwilligen im Bezirk geäußert, fasst Christian Köstler die anschließende Diskussionsrunde zusammen. Er bedankte sich auch bei den vielen Freiwilligen für ihre Engagement. Ohne die Freiwilligen wäre vieles an Integration noch nicht möglich gewesen.