Viele Menschen spenden ihre nicht mehr benötigten Kleidungsstücke den carlas, den Second-Hand-Läden der Caritas. Leider ist rund die Hälfte der gespendeten Kleidung nicht mehr für den Verkauf geeignet - Tendenz steigend. Eine neue Kampagne soll nun aufklären und informieren.
In den insgesamt elf carlas an acht Standorten der Caritas der Diözese St. Pölten werden jährlich mehr als 700 Tonnen Altkleidung, Möbel, Hausrat sowie Elektrogeräte gespendet. Eine beeindruckende Summe und ein wichtiger Beitrag, damit Dinge, die in einwandfreiem Zustand sind wiederverkauft bzw. an Armutsbetroffene abgegeben werden können. Ein wertvoller Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
Aber genau hier liegt das Problem: Immer mehr gespendete Textilien und Schuhe sind schmutzig oder beschädigt und müssen daher als nicht mehr tragbar von Caritas Mitarbeiter*innen aussortiert werden. Aktuell sind rund 50 Prozent der gespendeten Textilien nicht für den Verkauf geeignet und müssen von der Caritas fachgerecht entsorgt werden, was oft mit hohen Kosten verbunden ist. Das ist vor allem in den carlas Krems und Vitis, den größten carlas der Caritas St. Pölten, besonders stark zu spüren.
„In den letzten Jahren bemerken wir einen massiven Anstieg an nicht mehr verkaufbaren Waren, vor allem bei den Altkleidern. Immer mehr Textilbilligware mit schlechter Qualität überflutet den Markt und landet schlussendlich auch bei uns in den carlas. Viele Teile sind nach ein paarmal waschen bereits kaputt oder derart verzogen und verwaschen, dass sie eigentlich schon wieder entsorgt werden müssen.“, so Monika Steiner, die seit 14 Jahren das carla Krems leitet und die Entwicklung ganz genau beobachtet.
In der Mitterau gelegen bietet das carla Krems auf einer Verkaufsfläche von 900m2 alles, was das Herz begehrt. Doch immer mehr belastet das Thema Müllentsorgung Monika Steiners Alltag. Das carla ist nämlich auch ein Beschäftigungsprojekt und bietet Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze und auch Lehrlinge mit verlängerter Lehre oder einer Teilqualifizierung werden ausgebildet. „Das alles wird von hauptamtlichen Mitarbeiter*innen begleitet und auch einigen Freiwilligen, die uns ihre Zeit schenken und bei Sortierung, Bepreisung bzw. Verkauf helfen“, so Monika Steiner weiter.
Auch Stefan Zangl, Leiter des carla Vitis im Waldviertel hat insgesamt 9002 Verkaufs- und Lagerfläche zur Verfügung und kennt das Problem gut. „Vielen Spender*innen ist das Problem schlichtweg einfach nicht bewusst, diese wollen wir mit unserer Kampagne erreichen und Aufklärungsarbeit leisten. Denn Kleidung, die nicht mehr tragbar ist, gehört entsorgt und nicht an eines der carlas gespendet.“
Kampagne im April: „Ist deine Spende einwandfrei, wird daraus Freude und das für zwei!“
Generalsekretär Christoph Riedl betont: „Wir sind unseren Spenderinnen und Spendern sehr dankbar für einwandfreie und schöne Ware. Erst dadurch können wir Menschen und Familien in schwierigen finanziellen Lagen unterstützen und Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung Arbeitsplätze bieten. Aber nur mit gut erhaltenen Sachspenden sind wir in der Lage unseren sozialen Auftrag zu erfüllen. Aus diesem Grund starten wir eine Kampagne auf Social Media, in Kinos und über Plakate, in der wir all unsere Spender*innen aufmerksam machen, uns nur Textilien zu spenden, die auch tatsächlich noch 1:1 verwendet werden können. Mit dem eingängigen Spruch „Ist deine Spende einwandfrei, wird daraus Freude und das für zwei!“ wollen wir bei unseren Spender*innen im Ohr bleiben und erreichen, dass schon beim Aussortieren zu Hause nur jene Dinge fürs carla gedacht sind, die einwandfrei sind.“
So unterstützen Sie die carlas am besten
- Mit Sachspenden, die man zwar noch verwenden würde, aber selbst nicht mehr benötigt
- Mit gut erhaltenen, sauberen, funktionstüchtigen und zeitgemäßen Gegenständen und Kleidung
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