Filmpremiere „Caritas in Pakistan - Einblicke in ein verborgenes Land“

Einblicke in ein verborgenes Land bot die Filmpremiere „Caritas in Pakistan“ am 30. Jänner im Cinema Paradiso in St. Pölten den 100 geladenen Gästen. Seit mehr als 20 Jahren ist die Caritas der Diözese St. Pölten gemeinsam mit Spender*innen und Partner*innen mit Bildungs-, Gesundheits- und Landwirtschaftsprojekten in Pakistan aktiv.

Keine leichte Aufgabe angesichts der politischen Lage, den Auswirkungen des Klimawandels, von Terrorismus und einer Analphabetenrate von rund 50% im Land. Pakistan zählt sogar zu den weltweit zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Überschwemmungen, Ernteausfälle, extreme Hitze – das alles trägt dazu bei, dass die Ernährungssicherheit Pakistans in Gefahr ist. Vor allem Kinder leiden unter den Folgen einer Mangelernährung.

Die Aufnahmen zum Film entstanden vor etwa einem Jahr im Zuge einer Projektreise. Dabei wurden unterschiedliche Projekte in Karachi und Lahore besucht, die in enger Zusammenarbeit mit der Caritas Pakistan sowie der von Ruth Pfau gegründeten Organisation MALC durchgeführt werden.  Caritas St. Pölten Generalsekretär Christoph Riedl erzählt: „Der Film gibt Einblicke in eine Schule in Khamiso Goth, einem Vorort und Armenviertel der pakistanischen Millionenstadt Karachi, die seit 2007 mit der Unterstützung der österreichischen Caritas mittlerweile zu einem Zentrum für Bildung, Gesundheit und kommunale Entwicklung gewachsen ist. Knapp 400 Kinder besuchen heute diese Schule. Im Film erzählt die Schulleiterin Aqsa Anwar, wie sie in jahrzehntelanger Kleinarbeit diese Schule errichtet hat und dabei immer noch auf zahlreiche Hindernisse stößt.“

Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der Stärkung von Kleinbäuer*innen, damit diese sich trotz des Klimawandels ihren Lebensunterhalt sichern können. „Die Maßnahmen, wie zum Beispiel der Einsatz von Tröpfchenbewässerung und die Pflanzung von widerstandsfähigen Pflanzen zur Ernährungssicherheit, leisten einen wichtigen Beitrag, damit die Bauern für die nächsten Dürreperioden besser gerüstet sind. Diese haben sich in den letzten Jahren – nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels – dramatisch verschärft. Die Dürreperioden häufen sich, werden immer länger. Davon erzählt uns Sajid Masih, der Sohn einer Kleinbauernfamilie, die mit Hitzewellen von bis zu 50°C zu kämpfen haben.“, so Riedl weiter.

Filmemacher Thomas Hadinger war vor allem von den Menschen beeindruckt:Der Film zeigt nicht nur die Herausforderungen in Pakistan, sondern vor allem Menschen, die trotz aller Widrigkeiten ihre Hoffnung nicht aufgeben. Besonders beeindruckt hat mich die pakistanische Gastfreundschaft, die mir die tiefen und seltenen Einblicke ermöglicht hat.“

In der anschließenden Diskussion, geleitet von ORF-Moderatorin Miriam Labus betonte auch Alexander Bodmann, Vizepräsident Caritas Österreich die Wichtigkeit der Hilfe vor Ort: „Unter der Klimakrise leiden jene Menschen am stärksten, die sie am wenigsten verursacht haben. Die Klimakrise ist eine soziale Krise – sie verschärft Hunger und Armut weltweit. Der Einsatz für unsere Umwelt ist daher zentral im Kampf gegen den globalen Hunger, der erstmals seit Jahrzehnten wieder zunimmt. Als Caritas engagieren wir uns seit Jahrzehnten in der Entwicklungszusammenarbeit und unterstützen weltweit nachhaltige Landwirtschaft, Anpassungsmaßnahmen an die Klimakrise und humanitäre Hilfe. Unser Ziel: Menschen ein würdevolles Leben in ihrer Heimat zu ermöglichen. In einer globalisierten Welt müssen wir weiter Verantwortung übernehmen."

Der Film ist ab sofort auf www.caritas-stpoelten.at/pakistan zu finden und kann dort angesehen werden.

Für interessierte Pfarrgemeinden, Schulen und Vereine bieten Expert*innen der Caritas auch die Möglichkeit vor Ort mit Film und Diskussion einzuladen. Kontakt: Julia Wieser, Projektreferentin Auslandshilfe,  julia.wieser(at)caritas-stpoelten.at, 0676 838 443 54