Ob in der Ukraine, in Nahost, im Sudan oder an vielen anderen Orten – etwa 473 Millionen Kinder leben in oder fliehen vor Kriegen und bewaffneten Konflikten. Zusätzlich treiben wirtschaftliche Krisen, Hungersnöte und verheerende Auswirkungen der Klimakrise Kinder in Situationen, die kein Kind erleben sollte. Ob sie in einem Kriegsgebiet ausharren, aus ihrer Heimat vertrieben werden oder in Armut aufwachsen: Neben den dramatischen Folgen wie Angstzuständen, Kälte, Hunger und Krankheiten, die dies auf die Kinder hat, vermindern sich dadurch auch ihre Chancen auf Bildung, wodurch ihnen zusätzlich zum Alltag auch die Zukunft geraubt wird. Inmitten der Krise gibt Schule unmittelbaren Halt und Stabilität. Auch wenn die Welt herum in Trümmern liegt, schafft sie eine Insel der Normalität und ermöglicht Kindern, einfach Kind zu sein.
„Die Auswirkungen eines fehlenden Bildungszugangs sind gravierend. Gerade deshalb gilt es, alles daran zu setzen, jedem Kind Zugang zu Bildung zu ermöglichen – auch in humanitären Notsituationen. Wir sammeln gemeinsam mit dem Osthilfefonds der Diözese St. Pölten Spenden für Projekte, die vor allem Kindern in Osteuropa zugutekommen“, betont Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger.
Aus diesem Anlass fand heute auch eine Straßenaktion der youngCaritas statt. Am Herrenplatz in St. Pölten wurde unter dem Motto „Nie mehr Schule, keine Schule mehr…“ mit Freiwilligen und Schüler*innen symbolisch eine Schulklasse mit Tischen, Stühlen und Tafel aufgebaut. Die Schulklasse 2F vom BRG/BORG St. Pölten hat mit ihrer Lehrerin Michaela Schwarzenpoller das leere Klassenzimmer zuerst gefüllt und mit dem Lied „Nie mehr Schule, keine Schule mehr…“ von Falco nach und nach die „Klasse“ verlassen. Die Aktion sollte auf die fehlende Bildung in Kriegs- und Katastrophengebieten aufmerksam machen und die Wichtigkeit des Zugangs zu Bildung betonen.
Auch das Cafe Schubert am St. Pöltner Herrenplatz unterstützt eine Woche lang die Awareness-Aktion der youngCaritas mit einem Coffee to help, wo mit 1 Euro pro Kaffee Kinder in Not geholfen werden kann.
„Als Caritas ist unser Ziel klar: Wir wollen allen Kindern eine hoffnungsvolle und gute Zukunft ermöglichen! Die Caritas arbeitet in Kriegs- und Krisengebieten weltweit daran, Kindern ein gutes Aufwachsen und eine chancenreiche Zukunft zu ermöglichen“, so Direktor Hannes Ziselsberger. „Jedes Kind hat laut UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf Bildung. Kein Migrations- oder Vertreibungsstatus hebt dieses Recht auf. Trotzdem bleibt 251 Millionen Kindern weltweit der Schulbesuch verwehrt. Das wollen wir nicht hinnehmen. Darum unterstützen wir als Caritas weltweit Bildungsprojekte und helfen dabei, den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Weil jede Stunde Schule eine Stunde Zukunft ist. Helfen auch Sie mit. Damit kein Kind zurückgelassen wird.“
Hilfe für Kinder in der Ukraine
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine raubt vielen Kindern wertvolle Bildungsjahre: Mehr als 1.600 Schulen wurden seit Kriegsbeginn beschädigt, über 200 zerstört – und laufend werden weitere von Geschoßen getroffen. Jede fünfte Schule musste geschlossen werden, weil es keine sicheren Schutzräume gibt. Normalität im Schulbetrieb ist also in weiter Entfernung.
Der kriegerische Konflikt in der Ostukraine bindet viele Ressourcen, die für den Aufbau der Wirtschaft, des Bildungswesens und der sozialen Infrastruktur in der ganzen Ukraine dringend benötigt werden. Der Flüchtlingsstrom aus dem Osten stellt vor allem das Sozialwesen der Westukraine vor große Herausforderungen. Allein in der Stadt Ivano-Frankivsk leben über 150.000 Binnenflüchtlinge, überwiegend Frauen und Kinder. Kinderbetreuungsplätze sind Mangelware, vor allem für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
Im Jahr 2021 gelang es der griechisch-katholischen Kirche in Ivano-Frankivsk ein Gebäude zu erwerben, das früher als Bischofsresidenz diente, während der Sowjetregierung konfisziert wurde und danach als Gerichtsgebäude verwendet wurde. Die Erzdiözese hat es sich zum Ziel gesetzt, hier einen inklusiven Kindergarten sowie eine Vorschuleinrichtung für Kinder aus sozial benachteiligten Familien einzurichten.
„Seit 2022 läuft wir die Renovierung, die wir unterstützen. Ab 2025 sollen hier jährlich 52 Kinder aus sozial schwachen Familien und Binnenflüchtlingsfamilien sowie 8 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf betreut und unterrichtet werden. Auch für die Eltern werden Schulungen angeboten, um den Bildungsprozess der Kinder zu fördern und um Hilfestellung bei der Erziehung der Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu geben“, betont Andreas Steinmetz, Abteilungsleiter für Pfarren & Lebenswelten und Vorsitzender des Osthilfekomitees der Diözese St. Pölten.
So hilft die Caritas in Albanien
Die Skyline Tiranas steht symbolisch für den wirtschaftlichen Aufschwung der albanischen Hauptstadt. Doch dieses Bild von Fortschritt und Modernität, das sich zeigt, spiegelt nicht die gesamte Realität des Landes wider. In Albanien leben trotz sichtbarem Fortschritt weiterhin ein Viertel der Menschen unter der Armutsgrenze. Die soziale Absicherung der Ärmsten der Armen ist mangelhaft. Besonders im Stadtteil Bregu Lumi, außerhalb des Stadtzentrums, wird diese andere Realität sichtbar.
Hier betreibt die Caritas in Zusammenarbeit mit dem Partner SHKEJ das Haus Eden, ein Tageszentrum für Kinder und Jugendliche. Dieses Zentrum ist ein Ort der Bildung, der Betreuung und der Hoffnung, an dem benachteiligte Kinder und Jugendliche Unterstützung erhalten, die ihnen sonst verwehrt bliebe. „Das Haus Eden versorgt jene Gebiete in der Gemeinde Tirana, wo es an öffentlichen Dienstleistungen mangelt. Wir schaffen ein sicheres Umfeld und befähigen die Kinder dazu, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen“, erzählt Fatma Merdani, Projektmanagerin des Zentrums. Die Arbeit der Caritas in Bregu Lumi zeigt, dass Entwicklung und Bildung Hand in Hand gehen müssen, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Das Haus Eden ist ein wichtiges Symbol – eines für Bildung, soziale Gerechtigkeit und die Hoffnung auf eine bessere, selbstgestaltete Zukunft.
Gemeinsam mit dem Osthilfefonds der Diözese St. Pölten sammelt die Caritas Spenden für Projekte, die vor allem Kindern in Osteuropa zugutekommen.
Sammelsonntag in den Kirchen ist der 9. Februar 2025.
Unterstützung für Kinder in Krisenregionen
- Mit 100 Euro sichern Sie einem Kind ein Monat lang ein warmes Mittagessen und Nachmittagsbetreuung inkl. Lernhilfe mit Pädagog*innen.
- Mit 50 Euro pro Monat ermöglichen Sie einem Kind liebevolle Betreuung und Versorgung in einem Kinderzentrum.
- Mit 30 Euro pro Monat sichern Sie einem Kind in einem Tageszentrum für ukrainische Geflüchtete 3 Monate lang Lernmaterialien.