30 Jahre Pfarrcaritas, v.l.: Christoph Riedl (Generalsekretär Caritas St. Pölten), Pfarrcaritasreferentin Waldviertel Nord Beatrix Dangl-Watko, Caritasdirektor Hannes Ziselsberger, Pfarrcaritasreferentin Waldviertel Süd Ursula Neubauer, Veronika Prüller-Jagenteufel (geistl. Assistentin Caritas St. Pölten), Pfarrcaritasreferentin Zentralraum Christa Herzberger, Pfarrcaritasreferentin Mostviertel Ost Monika Bramauer, Pfarrcaritasreferentin Mostviertel West Ilse Kappelmüller, Pfarrcaritasleiter Christian Köstler und Caritas-Präsident Michael Landau. © Franz Gleiß

Pfarrcaritas: 30 Jahre Netz der Nächstenliebe und Solidarität

Pfarrcaritas ist gelebte Nächstenliebe und Solidarität an hunderten Orten und repräsentiert damit einen der Kernaufträge der Caritas. Am 29. September wurde im Pfarrsaal Amstetten St. Stephan gemeinsam mit Caritaspräsident Michael Landau und Caritasdirektor Hannes Ziselsberger sowie 150 Teilnehmer*innen aus
50 verschiedenen Pfarren und Vertreter*innen aus pastoralen Bereichen das
30-jähriges Bestehen der Pfarrcaritas in der Diözese St. Pölten gefeiert,
und dabei die Arbeit der Pfarrcaritas und das große Engagement vieler Menschen in den Pfarrgemeinden gewürdigt.

„Diese 30-Jahr-Feier unserer Pfarrcaritas soll das große soziale Engagement in den Pfarren würdigen. Wir wollen Danke sagen für die vielen kleinen und großen Dinge, die tagtäglichen Begegnungen und die zahlreichen positiven Impulse, die von Freiwilligen der Pfarrcaritas in den Gemeinden ausgehen“, betonte Christian Köstler, Leiter der Pfarrcaritas zum Auftakt der Feierlichkeiten. Die vielen Freiwillige in den Pfarren bilden das Rückgrat der Pfarrcaritas-Arbeit und werden von fünf hauptberuflichen PfarrCaritas-Mitarbeiterinnen in den Regionen der Diözese begleitet. Neben der Einladung zu konkreten Aktionen, werden Schulungen, Workshops, Arbeitsunterlagen, Infomaterialien, Vernetzungstreffen und vieles mehr angeboten. Für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen in den Pfarren sind die PfarrCaritas-Referentinnen die ersten Ansprechpartnerinnen zu allen Caritasthemen.
Anhand verschiedener Symbole und Interviews wurde ein lebendiger Überblick über die Entwicklung der PfarrCaritas in den letzten 30 Jahre gegeben. Franz Mollner ein Mitarbeiter der ersten Stunde berichtete von seinen Erfahrungen, Angela Lahmer-Hackl betonte die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Kath. Bildungswerk und Peter Haslwanter vom Bereich Pfarre dankte für die vielen gemeinsamen Initiativen für die Pfarrgemeinderät*innen. 

„Wofür schlägt unser Herz?“
Mit der Präsentation von aktuellen Projekten und best-practice-Beispielen aus zahlreichen Pfarren unter dem Motto „Wofür schlägt unser Herz?“ wurde im Rahmen der Feier ein Überblick geboten, wie vielfältig die Aktivitäten der Pfarren sind.

So haben etwa einige Pfarren in den vergangenen Sommern ihre wunderschönen Pfarrgärten für den „Treffpunkt Pfarrgarten“ geöffnet. In gemütlicher Atmosphäre kam man bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch und schätzte die Gastfreundschaft der Pfarre. Immer öfter werden die Angebote von Spielenachmittagen für ältere Menschen und gemeinsame Mittagstische nachgefragt. Dabei öffnen Pfarren ihre Türen und setzen Angebote für Menschen die sich einsam fühlen und gerne mit anderen in Kontakt kommen wollen.

Neben Angeboten für einsame Menschen gehört auch die Sorge und Begleitung von Trauernden zum Themenfeld der Pfarrcaritas. Gedenkfeiern für Verstorbene sowie Besuche bei trauernden Menschen sind hier wichtige Angebote.

Not sehen und handeln
„Die Caritasarbeit der Pfarren schaut auf die Not von Menschen und bietet ihnen Hilfe an. Diese Kernaufgabe der Kirche ist genauso wichtig wie die Feier der Sakramente. Menschen in Not hilfreich zu begegnen heißt: Christus begegnen im Hinschauen und Handeln“, betonten Caritaspräsident Michael Landau und Caritasdirektor Hannes Ziselsberger in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Veronika Prüller-Jagenteufel (Theologische Referentin Caritas St. Pölten) und Pfarrer Peter Bösendorfer zum Thema Bedeutung der Pfarrcaritas für Caritas und Pfarre. Soziales Engagement wird auch in Zukunft notwendig sein und eine große Aufgabe für Pfarrgemeinden bleiben.

Ein gemeinsamer Gottesdienst mit anschließender Agape bildete den Abschluss der Feierlichkeiten und war Ermutigung und Stärkung für die weitere Arbeit für Menschen in Not. In seiner Predigt dankte Caritaspräsident Michael Landau den Ehrenamtlichen für ihren großen Einsatz und bestärkte sie in ihrem Tun. „Wer sich von der Not der Menschen berühren lässt und seine Möglichkeiten zur Hilfe nützt, der folgt dem Beispiel und Auftrag Jesu“, fasste Landau seine Gedanken zusammen. Der Gottesdienst und die gesamte Feier wurde vom Chor Lyra musikalisch begleitet.

Über die Pfarrcaritas
Not sehen und handeln sind die Leitmotive der Arbeit der Pfarrcaritas vor Ort. In fast allen Pfarren gibt es Angebote und Initiativen zum Besuchsdienst. Von regelmäßigen, wöchentlichen Besuchen bis hin zu punktuellen Anknüpfungspunkten im Laufe des Kirchenjahres reicht hier das Spektrum.

Der Blick auf Menschen in finanziellen Notlagen führte zu Sammlungen für Warenkörbe für die Sozialmärkte oder zu Lebensmittelausgaben vor Ort. Durch Plakate im Schaukasten, Unterlagen am Schriftenstand oder im persönlichen Gespräch werden Menschen in den Pfarren auf die Hilfs- und Beratungsangebote der Caritas hingewiesen.
Gefordert sind die Pfarrcaritas-Verantwortlichen auch bei konkreten Notfällen oder Katastrophen wie Bränden oder Hochwasser, hier gibt es eine sehr effektive und unkomplizierte Zusammenarbeit in der Abwicklung der Hilfe zwischen den Pfarren und der Caritas.

Die Organisation von Bildungs- und Informationsveranstaltungen zu sozialen Themen ist nach wie vor ein Fixpunkt in vielen Pfarren. Auch die Unterstützung der Caritas-Haussammlung und anderer Spendenaktionen ist den Verantwortlichen in den Pfarren wichtig. Die 422 Pfarren sind somit die Basisstationen der Solidarität in unserer Diözese.

Pfarrcaritas: 30 Jahre Netz der Nächstenliebe und Solidarität