Albanien - Armenhaus Europas
Nach dem Kommunismus 1990 waren Plünderungen, Massenkriminalität und Fluchtwellen ins Ausland jahrelang die Normalität. Die Menschen am Land waren Selbstversorger, in den Städten herrschte Hunger. Lehrkräfte verließen Dorfschulen und das Land, der Analphabetismus nahm zu.
Albanien strebt einen EU-Beitritt an. 2006 wurde bereits das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) unterzeichnet. Trotz erzielter Fortschritte liegt die Arbeitslosigkeit offiziell bei 15%, inoffiziell bei 45%. Die Hälfte der Bevölkerung lebt unter oder nur knapp über der Armutsgrenze. Die Gesundheitsversorgung ist unzureichend, Spitälern fehlt es meist am Notwendigsten, dem Staat fehlen Finanzierungsmittel. Menschen können sich Medikamente, falls überhaupt vorhanden, nicht leisten.
Die albanische Regierung ist gefordert, gegen Korruption und organisiertes Verbrechen vorzugehen, das Justizwesen zu reformieren und mehr ausländische Investoren anzulocken. Noch gibt es mehrmals täglich Stromausfälle. Die Umsetzung geplanter Reformen vollzieht sich schleppend. Die Demokratie in Albanien steht auf wackligen Beinen.
Lukas Steinwendtner
Leitung Auslandshilfe
3100 St. Pölten